Anzahl der Beiträge : 5267 Anmeldedatum : 08.03.11 Alter : 31 Ort : Kiel
Thema: Wenn Pferde -Nein- sagen! Mi 30 März 2011 - 14:07
Gestern ist mir etwas in den Kopf gekommen als ich bei einer Unterrichtsstunde zugesehen habe. Und zwar ging es um das Longieren. Das Pony wurde erst vor kurzer Zeit wieder an die leichte Arbeit herangeführt und ist körperlich noch sehr unentwickelt. Heute sollte er viel traben und zum Schluss mehrere Runden galoppieren.
Er hat alles lieb gemacht und sich Mühe gegeben bis es an den Galopp ging. Er hatte Schwierigkeiten sich auszubalancieren, rutschte mehrmals aus, keuchte beim Angaloppieren und wehrte sich immer wieder gegen die strenge lehrerin die in der Mitte stand und ihn anmeckerte und als: Zicke und als Faulenzer abtat.
Nun bin ich so eine die sehr genau darauf achtet wie viel sie ihrem Pony abverlangt, wie viel er körperlich tatsächlich kann und ich merke wann er eine Pause braucht. Ich denke doch es bringt sehr viel mehr sein Pferd z.b 2 Wochen intensiv auf den ersten Galoppsprung vorzubereiten: Seitengänge um die seitliche Bauchmuskulatur zu stärken, Hinterhand usw. Und wenn ich ihn dann angaloppieren lasse wird es ihm leichter fallen und ich werde zufrieden sein- und nach und nach steigert man die Länge des Galopps.
Aber sich einfach durchsetzen zu wollen ohne zu beachten ob das Pferd körperlich dazu fähig ist (Galopp auf einem engen Zirkel ist für ein untrainiertes Pferd schon eine Herausforderung) und ohne darauf zu achten ob das Pferd einfach "nein" dazu sagt- denn dann wird das ganze indie - negative Erfahrungen schublade- gesteckt werden.
lg
neggnegg Moderator
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Mi 30 März 2011 - 17:10
also ich kenn die hintergründe da nun nicht...aber ich geb dir vollkommen recht,manche pferde brauchen bei einigen sachen zb auch ne längere vorbereitung als andere... ich denke auch es ist sinnvoller zb ein pferd 30 min intensiv zu reiten,als 1 std rumgurken,wenn man was erreichen will... das problem ist aber zb. wenn man ein pferd zur ausbildung hat und die besitzer dabei sind oder so,dann kommen immer kommtare usw und man muss sich einfach danach richten,was DIE wollen... ich erleb das momentan auch grad wieder...ich würd das alles,wenn ich das pferd bei mir zu haus zb in ausbildung hätte oder wenns nen pferd wäre,was ich ausbilden will ums zb nacher abzugeben oder sonst was,dann würd ich da ganz anders rangehen,jetzt hab ich 4 wochen zeit um was zu korrigieren,wo ich normal vlt länger in der vorbereitung bräuchte um das in den 4 wochen wirklch so umzusetzen,weil es nicht nmöglich wäre...aber wenn besitzer meinen,das sie mehr ahnung haben,ok,mach ich einfach das,was sie mir sagen und gut ist...
aber wie gesagt,an sich stimme ich dir zu,der trainer/ausbilder sollte deuten können ob es überforderung ist oder ob das pferd wirklich vlt nur austestet oder sowas...man sollte sich nach dem pferd richten...nur hat man als ausbilder nicht immer die möglichkeit dazu,leider...man muss normal erstmal bei den menschen anfangen,bevor man sich den tieren widmet...aber so ist das nunmal...
JonnyJoker Moderator
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Mi 30 März 2011 - 18:27
In diesem Fall ist es so das die Besitzerin Neueinsteigerin ist und eben nicht weiß was richtig ist und was nicht...
Mir gefällt es eben nicht ganz so gut, es ist viel effektiver kurz aber sinnig zu arbeiten wir du ja auch sagst als eine stunde lang immer das selbe bis es langweilig ist. Nur bei ihm merkt man das er so weit noch nicht ist und testen tut er sehr wenig da er immer versucht 100% zu geben =)
neggnegg Moderator
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Mi 30 März 2011 - 21:52
bin ja sowieso deiner meinung gewesen,aber dann scheint der fall ja eindeutig und die trainerin sollte entscheiden,wenn ihr die besitzerin da nicht zwischenquatscht (das find ich immer so schrecklich,aber was soll man machen )
mhh naja,aber leider leider kannst du in den meisten fällen da nix machen hanna,dh lieber umdrehen und gehen...ist oft besser,nicht immer,aber immer öfter,so schade das auch ist
JonnyJoker Moderator
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Mi 30 März 2011 - 21:55
Ja..so ist das, wobei ich eben auch mit der Besitzerin darüber rede. Das Ding ist ich weiß wie flockig der früher an der Longe galoppieren konnte weil ich ihn damals am Boden gestartet habe und es tut mir etwas weh zu sehen wir er jetzt darein gejagdt wird und körperlich noch ziemlich unmuskulös ist um so einen engen Zirkel so lange zu schaffen....
naja, er wird sich schon selber helfen ^^ aber gerne auch noch andere meinungen und erfahrungen dazu wenn Pferde einfach mal -nein- zu etwas sagen...
Atreyu_x3 Sattelschlepper
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Sa 2 Apr 2011 - 10:09
Was mich grad genauso fragt, warum kauft man sich als Neueinsteigerin in den Reitsport sich gleich ein eigenes Pferd? Genauso wie die Reitlehrerin das nicht sieht das er Probleme dabei hat? Finde ich jetzt nicht sehr berauschend. Wenn Atreyu was nicht passt oder er Probleme mit etwas hat seh ich ihm das direkt an.Er ist dann einfach nur verspannt und unkonzentriert. Dann wird das eben gelassen und was anderes gemacht und ein andermal weiter geübt.
Als meine RL vor 5 Jahren ihren Lipizzanerwallach kauft, konnte er mit 7 Jahren gar nichts. Nur am Halfter und Strick laufen.Sattel und Zaumzeug kannte er zwar, nur wurde damit nicht viel gearbeitet bei ihm. Sie hat das alles in Ruhe nach und nach gemacht.Ich durfte dabei mithelfen da er dann meine Reitbeteiligung wurde. War ganz toll.
Und man merkts immer wieder.Wenn man in Ruhe an etwas ran geht, lernen die Tiere umso schneller. Klappts nicht beim ersten mal, klappts dann halt beim 34623462347 mal. ^-^
Sunshika Champion
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Sa 2 Apr 2011 - 10:50
Ich finde es sehr wichtig darauf zu achten, was man einem Pferd schon "zumuten" kann und was nicht! Pferde wehren sich nicht oft ohne Grund. Unsicherheit ist auch ein Grund "Nein" zu sagen. Daran sollte man Geduldig arbeiten und immer Schrittchen Weise voran gehen.
Atreyu_x3 Sattelschlepper
Anzahl der Beiträge : 182 Anmeldedatum : 17.03.11 Alter : 31 Ort : Schkölen
Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! Sa 2 Apr 2011 - 12:00
Ich schließe mich voll und ganz Sunshika an.
Mila Sattelschlepper
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Thema: Re: Wenn Pferde -Nein- sagen! So 5 Jun 2011 - 13:07
Ich stimme euch allen hier eigentlich zu.
Und das Problem, das der Besitzer dabei steht und drängt besteht natürlich. Aber, wenn man nicht gerade in wirklich grossen Geldschwierigkeiten steckt und auf das Geld dieser Leute überaus dringend angewiesen ist, wieso macht man das dann? Würde mir einer sagen er will jetzt noch Galopp sehen und ich weiss, das Pferd ist noch nicht so weit, würde ich mich glaube ich weigern das Pferd jetzt in einen Galopp zu jagen. Man kann ja nochmals probieren diesen Leuten Vernunft zu zureden.. Aber manchmal klappt es echt nicht.. ob es dann besser ist, den Galopp zu verweigern und so riskieren dass die Besitzer das Pferd dann halt selbst im Galopp jagen - oder ob es doch besser ist, halt mal den Galopp zu fordern und beim nächsten Mal mehr Vorbereitungen zu üben.. ich weiss nicht was da besser ist.. ist schwer abzuschätzen..
Ich sollte mal auf einen Freiberger sitzen, weil er anscheinend nicht auf die Galopphilfen reagiert [oh wunder, wenn er sie nicht kennt ¨]. Naja, ich bin dann drauf gegangen und habe ihn erst im Schritt geritten, probiert ihn etwas an den äusseren Zügel zu reiten, ihn einzurahmen und ihm Sicherheit zu geben. Dann auch im Trab und der Besitzer dann sofort: ja jetzt galoppier mal.. da habe ich auch gesagt ich will ihn zuerst im Trab etwas reiten bevor ich probiere anzugaloppieren, so werde es sicher nicht funktionieren. Der Besitzer wollte mich dann gleich wieder runterholen, weil ichs ja auch nicht besser kann..^^ Seine Frau hat dann aber gesagt er soll mir doch die Zeit lassen und nach einer viertelstunde konnte ich ihn dann angaloppieren. als ich dann aber sagte, dass sei genug für heute ging die Diskussion wieder los Solchen Menschen ist anscheinend nicht zu helfen... leider.