Anzahl der Beiträge : 5267 Anmeldedatum : 08.03.11 Alter : 31 Ort : Kiel
Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Di 6 Dez 2011 - 1:40
Sind die sich im klaren wie sehr solch eine Steuer der Wirtschaft schaden würde? Das ist doch echt wieder ein sinnlos-Projekt, das auf den ersten Blick mehr Geld verspricht, auf den Zweiten hat es aber weder Hand noch Fuß.
Ich hab das geld nicht übrig, ich kenne einige die Ihre Pferde abgeben müssten..und wie ist das für Züchter, oder sind da besondere Regelungen geplant? Naja, hoffe mal einfach das es sich nicht durchsetzt.
lg
Caprice Reitschüler
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Di 6 Dez 2011 - 15:51
Naja, 200€ sollte man als Pferdehalter schon "übrig haben" (zu viel hats natürlich keiner), so ein Tier muss ja auch mal zum Tierarzt, da sollte schon ein bisschen was auf der Kante liegen. 700 €, wie es erst angedacht war, geht da echt an eine Grenze..
Außerdem verstehe ich den Grund nicht. Viele sind mit ihren Pferden nur auf privaten Grundstücken, warum sollte man das besteuern? Eine Reitwegegebühr, wie es sie in vielen Gebieten gibt, finde ich ok, aber eine Pferdesteuer???
Und was machen die, die mehrere Pferde haben, weil sie zum Beispiel pflegebedürftige oder alte Pferde aufnehmen, das werden sich dann sicherlich noch mehr Leute überlegen, ob sie das können oder nicht.
Loki&Dango Anfänger
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Di 6 Dez 2011 - 16:59
Also ich z.b. kenne bei uns nur 3 vernümpftige reitwege.
Aber gehört nicht das reiten zum Breitensport (oder ie sich das nennet)? Dann müsste es ja für viele andere Sportarten auch Steuern bezahlt werden oder sehe ich das falsch?
Valeska Turniereinsteiger
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 0:08
bei uns im dorf zb ist ja auch der pferdeschutzhof.. der finanziert sich komplett aus spenden und dem geld der frau. einen job hat sie nicht. also doch.. einen fulltimejob bei den pferden.. manchmal ist die nachts um eins noch am gange.. sie hat rund 50 pferde in der umgebung verteilt.. alle gerettet vorm schlachter , aus schlechten verhältnissen, auch fohlen /jährlinge die dort dann auf die welt gekommen sind.. das geld ist da ja so schon knapp, aber 200 euro mal 50 pferde ? 10.000 euro im jahr zu den laufenden kosten.. wäre sicher auch das ende..
genauso wie für viele reitschulen
Caprice Reitschüler
Anzahl der Beiträge : 267 Anmeldedatum : 06.04.11
Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 10:24
Ich glaube diese Steuer soll sich nur an private Pferdehalter wenden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie solche Schutzhöfe besteuern (das wäre echt krass!). Aber gewerbliche Pferdehaltung ist ausgeschlossen, meine ich gehört zu haben, also die Reitschulen sind raus.
Mit welcher Begründung gibt es denn eine Hundesteuer?
Jojo Turniersieger
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 11:05
so wie ich das jetzt verstanden habe gilt das nur in Nidderau, oder? oder hab ich da jetzt was falsch verstanden? aber wenn erst mal einer damit anfängt, machen andere das sicher ganz schnell nach... ich frag mich auch, wie sich gnadenhöfe, reitschulen und reitvereine, oder überhaupt wer sich noch pferde leisten können soll! ich bin ja froh, dass bei unserem reiterhof die reitstundenpreise vergleichsweise niedrig sind (10€ pro stunde) wenn allerdings dann SO ETWAS kommt, wird das deutlich steigen. wer weiß, ob sich der hof dann überhaupt noch über wasser halten kann, bei um die 20-25 pferde... nicht zu vergessen, dass dann auch einnahmen von pferdebesitzern fehlen, die sich ihr pferd nicht mehr leisten können und dann fehlt eben die monatl. einnahmen für stallmiete... boah, wer weiß wo das enden würde... ! echt schrecklich...
wie war das? wollte nicht mal i.jemand in deutschland die mittelschicht entlasten? na danke!
Sunshika Champion
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 11:53
Ich habe es auch so verstanden, dass dies nur für den Niedderau gilt oder seh ich das auch falsch. Und trotzdem ist es eine absolut falsche Idee. Die suchen nur eine Einnahme quelle, weil sie selber schulden bis unter der Nasenspitze haben. Das ist doch echt nicht fair das so zu regeln... Wie weit soll das gehen? Soll man irgendwann noch für seine Kaninchen steuern bezahlen? >.< Pferde kosten so oder so schon gut geld, was Z.B. das winterfutter angeht und dann nochjährlich 200€, da überlegt sich jeder 10mal ein Pferd zu kaufen. Und was passiert dann mit dem Pferdemarkt? Na das kann man sich auch denken oder? Sämtliche Tiere werden dann wohl beim Schlachter landen, weil sie nicht mehr verkauft werden.
Man kann nicht einfach einen Stein ins Wasser werfen und nicht über seine Wellen nachdenken !
Haikon Turniereinsteiger
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 14:31
Caprice schrieb:
Naja, 200€ sollte man als Pferdehalter schon "übrig haben" (zu viel hats natürlich keiner), so ein Tier muss ja auch mal zum Tierarzt, da sollte schon ein bisschen was auf der Kante liegen.
Klar, das sollte man schon "über haben" - aber mal ehrlich, ich hab das "über", aber wirklich für den Tierarzt, das wird extra beiseite gelegt und bei meinem Glück reicht das Ersparte für den TA oft nicht mal (die Rechnung für Haikon's Kolik kam insgesamt mal eben in 24 Stunden auf 600€) - klar, man kriegt das organisiert, aber ehrlich, wenn ich jetzt noch pro Pferd 200€ im Jahr Steuer zahlen müsste (wären für mich 400), dann würde mir das am TA-Geld fehlen... Fragt man sich doch, wie viele Pferde in Zukunft vielleicht tierärztlich schlechter versorgt werden, weil die Besitzer das Geld für die Steuer brauchen... Reiten wird wieder Luxus und wenn's bei uns so käme, würden sicherlich viele ihre Pferde verkaufen wollen oder müssen - ob das der richtige Weg ist????
~KeKs~ Turnierreiter
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mi 7 Dez 2011 - 17:48
Falls dies wirklich eintreten sollte, dann sollten alle gleich behandelt werden...Warum sollten dann wir privatpersonen unser Hobby besteuern lassen müssen, während zb die Züchter(ist ja im prinzip auch nur ein hobby) schön im trockenen sitzen!!
Ich denke mit diesen Steuern wird es der Wirtschaft nicht besser gehen, eher schlechter... Wir Pferde halter werden weniger kaufen um eben unsere Pferde behalten zu können. Und grade in der Krise sollte man ja schließlich kaufen UM DIE WIRTSCHAFT anzukurbeln
Wenn die Steuer eingeführt wird, werden die leute mittel und wege finden um das ganze drumrum zu kommen...
Jo-chan Pferdeflüsterer
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mo 12 Dez 2011 - 17:15
Ganz ehrlich, das ganze ist eine ziemliche sauerei und auch wenn man die 200€überig haben sollte, eigentlich braucht man eben genau diese 200€ für eventuelle TA Kosten. Ich will die nicht für ne doofe Steuer hergeben. Das Problem ist, dass auch mit 200,-€ das das Aus für diverse Reitvereine usw. bedeuten würde und für Leute die ihre Pferde bisher kostengünstig hinter dem Haus halten konnten. Vor allem aber bezweifele ich, dass es bei nur 200,-€ bleibt. Ein weiteres Problem sehe ich darin, das dadurch viele Karitative Inistativen die mit Hippotherapie oder auch reintegrations Programmen für Jugendliche die mit dem Pferdesport zusammenhängen kaputt gehen oder schöne Initiativen wie reiten als Schulsport. Das Pferd an sich hat eine hohe emotionale Bedeutung für viele Menschen die damit arbeiten, man denke auch mal an die vielen Mädchen mit ihren Ponys, die diesen Tieren ihre Probleme anvertrauen und so durch schwere Phasen im Leben kommen. Das würde dann eventuell wegfallen, weil sich die Eltern das Pony nicht leisten können. Das wiederum bedeutet, (zugespitzt betrachtet) dass die Gemeinden das eingenommene Geld wieder in andere Sozialprojekte stecken müssten und somit wäre der Effekt der Einnahme dahin. Schön blöd diese Politiker!
Jo-chan Pferdeflüsterer
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Mo 12 Dez 2011 - 18:43
Ich habe gerade folgenden Text gefunden: Argumente gegen die Pferdesteuer
Keine Luxussteuer Eine Reitpferdesteuer wäre als Luxussteuer nicht haltbar, denn die meisten Reiter beziehungsweise Eltern reitender Kinder sind Angehörige mittlerer Einkommensgruppen. Einzelne hochpreisige Pferdekäufe dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass sich das Gros der Reiter die Haltung ihrer Pferde erst durch Verzicht auf anderen Gebieten ermöglicht. Reiten ist kein Sport für Privilegierte; Reiten ist schon vor langer Zeit zum Volkssport geworden!
Pferdesteuer ist mit Hundesteuer nicht vergleichbar Die Hundesteuer ist eine Lenkungssteuer. Sie verfolgt in erster Linie den Zweck, die Hundehaltung einzudämmen. Durch die große Zahl der Hunde und ihre Haltung in enger Lebensgemeinschaft mit den Menschen kommt es zu Verschmutzung der unmittelbaren menschlichen Lebensbereiche. Pferde werden in der Regel außerhalb von Wohngebieten gehalten und entweder auf Reitplätzen oder auf Wegen abseits von Siedlungsgebieten genutzt. Deshalb können die Beeinträchtigungen für die Allgemeinheit vernachlässigt werden und deshalb verbietet sich der Vergleich mit der Hundesteuer!
Reiten bedeutet Sportausübung Pferdebesitz ist kein Selbstzweck, sondern dient der Ausübung von Sport. Sport ist förderungswürdig und wird daher mit öffentlichen Mitteln gefördert. Es wäre daher unsinnig, wenn die öffentliche Hand auf der einen Seite den Sport fördert und ihn gleichzeitig auf der anderen Seite besteuert. Mit einer Pferdesteuer würde erstmals eine Sportart besteuert werden!
Reitsport ist Jugendsport Der Reitsport wird in erster Linie von der Jugend ausgeübt, denn 50 Prozent der organisierten Reiter und 75 Prozent der Aktiven sind unter 21 Jahre alt. Die Pferdesteuer würde sich daher primär gegen die Jugend richten. Der Pferdesport holt die Jugendlichen vom Fernseher weg, sie treiben Sport, lernen Verantwortung für ein ihnen anvertrautes Tier zu übernehmen und betätigen sich sinnvoll; sie sind „von der Straße“. Das Loblied, das Städte und Gemeinden ihren Sportvereinen in Bezug auf Sozial- und Jugendarbeit singen, gilt auch für Reitvereine und Reiterhöfe. Hier wird Sport getrieben und gleichzeitig Jugend- und Sozialarbeit geleistet. Eine Pferdesteuer wäre ein Affront gegen die engagierte Arbeit der gemeinnützigen Reitvereine und Reiterhöfe.
Reiten ist Gesundheitssport Seit April 2008 ist Reiten vom Deutschen Olympischen Sportbund als Gesundheitssport anerkannt; nur sechs Sportarten haben bisher die strengen Auflagenkriterien erfüllt. Krankenkassen haben diesen Mehrwert längst erkannt und unterstützen Reitlehrgänge, die mit dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ gekennzeichnet sind. Eine Pferdesteuer würde sich also auch gegen die Gesundheitsförderung unserer Gesellschaft richten.
Pferde helfen behinderten Menschen Sehr häufig werden Pferde im Therapeutischen Reiten zur Behandlung und Rehabilitation kranker und behinderter Menschen eingesetzt. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen ist auch hier sehr hoch. Thomas Gottschalk setzt sich vehement dafür ein, dass Erlöse aus der Lotterie „Aktion Mensch“ dem Therapeutischen Reiten zufließen.
Bedeutung für die Landwirtschaft Pferde stellen in Deutschland für die häufig arg bedrängte Landwirtschaft eine alternative Einkommensquelle dar. Im Vordergrund stehen die Produktion und der Verkauf von Futter und Einstreu. Darüber hinaus stellt für viele Betriebe die Bereitstellung von Weideflächen und die Pensionspferdehaltung einen alternativen Betriebszweig dar. Die Erhaltung und die Ausbreitung des Pferdesports und die damit einhergehende Einkommensverbesserung der Landwirtschaft ist also von öffentlicher Bedeutung.
Pferdesteuer ruiniert Pensionsstallbetreiber In früheren Jahren führten Landwirte 7 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Pensionsstallbetrieb an Mehrwertsteuer ab. Vor einigen Jahren wurde dieser Mehrwertsteuersatz auf 19 Prozent erhöht. Diese Anhebung ließ sich bei den Pferdebesitzern aber nicht durchsetzen, sodass sie zu erheblichen Einkommensverlusten bei den Stallbetreibern führte. Wenn der Stallbetreiber jetzt auch noch eine Pferdesteuer abführen soll, die er nicht an seine Kunden weitergeben kann, führt dieses zwangsläufig zu seinem wirtschaftlichen Ruin.
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Thema: Re: Pferdesteuer - Wird es jetzt ernst? Sa 7 Jan 2012 - 16:15
Wenn das läuft, werden sie das überall hin übertragen. Da muss man sich in sämtlichen Gemeinden schon eine Nummer kaufen, die eigentlich auch als "Steuer" gedient hat, und jetzt kommt dazu noch eine separate Steuer. Diese Nummern kosten auch ca. 100 €uro im Jahr. Ohne die darf man gar nicht mehr ins Gelände in den jeweiligen Gemeinden, die das eingeführt haben und dann nochmal 200 €uro Steuer im Jahr? Das wären 300 Euro extra fürs Pferd. Das ist ein Unding ohne Ende. Abzocke pur und ich denke, dass eine Menge Leute sich von ihrem Pferd trennen müssen jetzt. Gibt genug, die sich ihr Pferd vom Munde absparen, um es halten zu können. Wenn da jetzt noch Extrakosten kommen, können sie es nicht mehr zahlen...